Für interessierte Familien, hier einige Informationen zum Thema Pflegestelle.


Und hier der Link zur Selbstauskunft, falls Sie sich nach dem Lesen dazu entschieden haben, Pflegestelle zu werden.

 

 

 

Was ist eine Pflegestelle:
 
ein Aufenthalt zwischen dem Tierheim (oder einer Tötungsstation) und der Endstelle- also der Familie, die sich für den Hund entschieden hat.
Eine Pflegestelle ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Tierschutzarbeit, denn nur so können wir möglichst vielen Tieren helfen.

Wieso gibt es Pflegestellen?
 
Wenn Sie viel Geduld haben, Zeit erübrigen können und tolerant sind, dann sind Sie der richtige Mensch, um als Pflegestelle tätig zu werden.
Viele Hunde, die wir aus Spanien holen, haben Schlimmes erlebt. Sie können Verletzungen erlitten haben (körperlich aber auch seelische), sind meist unterernährt und haben oft noch nie in einem Haus gelebt. D.h., sie sind meist nicht stubenrein,wenn sie in der Pflegestelle ankommen.

Hier ein kleiner Auszug über das, was Sie erwarten kann:
Von Nicole Fernandez

Manchmal kann es sein, dass ein Hund aus dem Tierschutz nicht genau der Beschreibung der Homepage entspricht oder sich im Nachhinein eine Krankheit bei dem Hund herausstellt, von der wir leider vorher nichts wussten. Das ist keine Absicht, aber TIERSCHUTZ ist keine Bilderbuch-Geschichte, die immer mit einem Happy-End endet. Weiß Gott nicht.
Habt ihr eine Vorstellung davon, was die Tierschützer vor Ort leisten? Nein, bestimmt nicht.
Sogar wir alle, die wir schon einmal vor Ort gewesen sind, können es nicht wissen, nur erahnen. Könnt ihr euch vorstellen, was es bedeutet, teilweise mehr als 16 Std. täglich für die Tiere im Einsatz zu sein? Tote Tiere, halbverhungerte Hunde, misshandelte Hunde zu sehen und aufzunehmen. Tagtäglich gehen die Tierschützer vor Ort an ihre psychische sowie physische Belastungsgrenze. Es ist jeder Tag ein Kampf aufs Neue. Ein Kampf, der viel Kraft und Energie kostet.

Die Tierschützer vor Ort müssen sich mit Menschen plagen, die keinen Respekt vor Tieren haben. Sie müssen zu Behörden laufen und betteln  um Geld, damit die Tiere mit dem Nötigsten versorgt werden. Und selbst hier stecken viele Tierschützer vor Ort noch ihre privaten Mittel mit rein…
Es ist auch schwer vorstellbar was es bedeutet, jeden Tag aufs Neue zu kämpfen. Jeden Tag das Elend live !!!! (nicht auf Fotos) zu sehen und mit zu erleben.
Die Prioritäten vor Ort beschränken sich dann auf das Wesentliche: die ohnehin aufgrund der Überfüllung, gestressten Hunde so gut es geht medizinisch und mit Futter zu versorgen. Eine ganz genaue Beschreibung und Beobachtung der Verhaltensweisen ist da einfach nicht drin.
Können wir ihnen wirklich ein Vorwurf machen, dass es NICHT aufgefallen ist, dass ein Hund humpelt? Natürlich gibt es Dinge, die hätten dort auffallen und uns gesagt werden müssen. Keine Frage, finden wir auch nicht ok!
Aber wir sollten uns dann immer wieder ins Gedächtnis rufen: Es sind Hunde aus dem Tierschutz- also ganz klar ausgedrückt- Hunde aus zweiter, dritter,... Hand! Hunde mit (meist unschöner) Vergangenheit!

Das heisst nicht, dass wir es richtig finden, wenn ein Hund hier ankommt mit mehr Beeinträchtigungen als angegeben. Aber wir können es oft nicht ändern. Der Kontakt mit den Tierheimen ist oft schwierig aber wir arbeiten daran und vieles hat sich bereits verbessert!

Deshalb weisen wir hier nochmal darauf hin, dass die Hunde in schlechterem Zustand ankommen können, mit Beeinträchtigungen von denen wir nichts wussten, mit Narben die nicht aufgeführt wurden ...Aber es sind liebe Tiere, die völlig ohne ihr Zutun in diesen Zustand gekommen sind. Und einem Tierschützer muss es egal sein, wie der Hund hier bei uns ankommt!!

Allein sein Wesen ist entscheidend und die Geduld, die Ihr aufbringen könnt, damit sich dieses Wesen wieder entfalten kann.


Falls Ihr schon Tiere bei Euch im Haushalt habt: auch diese brauchen Zeit, um sich an den neuen Vierbeiner zu gewöhnen. Manchmal geht das sehr schnell, andere brauchen Wochen oder auch Monate, um mit dem spanischen Vierbeiner klar zu kommen.
Und nur, wenn Ihr das alles leisten könnt und wollt- dann werdet Ihr die perfekte Pflegestelle sein!

 

Was muss ich tun, um Pflegestelle zu werden?


Die gleichen Voraussetzungen, wie bei einer Vermittlung, gelten auch bei einer Pflegestelle. D.h. wir führen eine Vorkontrolle bei Ihnen durch und versuchen alle Fragen in einem persönlichen Gespräch zu klären.
Sollten hinterher noch Fragen auftauchen, stehen wir jederzeit zur Verfügung, um diese mit Ihnen zu besprechen.


Welcher Hund ?


Wir stellen auf unserer Webside möglichst genau alle Hunde vor. Sollten noch Fragen zu dem jeweiligen Tier offen sein, bemühen wir uns, diese mit dem spanischen Tierheim zu klären.
Sie selber müssen entscheiden, ob ein Hund in Ihren Haushalt passt. Gibt es schon Tiere bei Ihnen? Sind alle Ihre bereits im Haushalt lebenden Hunde verträglich mit anderen? Gibt es Kleintiere, die evtl. durch einen Hund mit Jagdtrieb gefährdet wären?...
Das alles muss vorab gut überlegt werden, damit wir allen Lebewesen in Ihrem Haushalt gerecht werden können.
Falls dann trotzdem Probleme mit dem Tier entstehen, helfen wir natürlich auch alle zusammen, diese zu lösen, oder das Tier eventuell anderweitig unterzubringen. Sie werden damit nicht alleine gelassen!


Trotzdem hier nochmal der Hinweis: Pflegestelle sein heißt nicht, sich den Hund auszusuchen den man gern hätte, um ihn dann quasi hier "zur Probe" zu haben. Sinn und Zweck ist, einem Hund für eine gewisse Zeit ein gutes Zuhause zu geben, auch wenn er einem vielleicht nicht auf Anhieb gefällt!
 
Aufgaben und Pflichten einer Pflegestelle:

- Ein sicheres und artgerechtes Zuhause
- Zuneigung und Pflege
- Einschätzung von Wesen und Charakter des Hundes
- Sie helfen uns, eine geeignete Endstelle für den Hund zu finden
Sollte eine ärztliche Behandlung notwendig werden, sprechen Sie diese bitte vorher mit uns ab. Viele "Wehwechen" sind auch ohne Tierarzt zu beheben. Entsprechende Ansprechpartner bekommen Sie von uns genannt.



 
Welche Kosten trägt die Pflegestelle?

Auch Pflegehunde sind nicht umsonst!
Leine, Halsband, Körbchen, Futter etc. werden nicht vom Verein bezahlt. Vorab sollten Sie klären, ob in Ihrer Gemeinde eine Hundesteuer für Pflegehunde erhoben wird, denn diese müssten Sie tragen.
All unsere Vierbeiner werden mittels klimatisiertem Transporter nach Deutschland geholt. Es gibt bestimmte Abholorte, an denen Sie "Ihren" Hund abholen müssen. Wir bringen die Hunde nicht bis zu Ihrem Wohnort. Eine gewisse Fahrtstrecke Ihrerseits muss also eingeplant werden!


Hundeblicke e.V. übernimmt (nur nach vorheriger Absprache!) notwendige Tierarztbehandlungen.
Die Hunde sind über den Verein Haftpflicht versichert.
 

Der rechtliche Aspekt einer Pflegestelle:

Vor der Übergabe des Hundes, wird mit Ihnen ein Pflegevertrag geschlossen. Darin verpflichten Sie sich, das Tier bis zur Vermittlung unentgeltlich zu versorgen und ihm Familienanschluss zu gewähren. Der Pflegehund ist über den Verein Haftpflicht versichert. Um Missbrauch vorzubeugen deckt die Versicherung keine Schäden ab, die der Hund bei Ihnen im Haus anrichtet,  wie z. B. angeknabberte Möbel oder zerrissene Kleidung.
Wer sich als Pflegestelle zur Verfügung stellt, muss sich also vorher klar machen, dass auch Kosten entstehen können, mit denen man vielleicht vorab nicht gerechnet hat.
Unser Verein wird ausschließlich durch Spenden finanziert, daher ist der finanzielle Spielraum nicht gross!

 
Die Vermittlung Ihres Schützlings:

Während der Hund bei Ihnen ist, versuchen wir über alle zur Verfügung stehenden Medien, ein endgültiges Zuhause für ihn zu finden. Dabei sind wir dankbar, wenn Sie sich auch darum bemühen, ein Zuhause für Ihren Schützling zu finden.
Bis zur Vermittlung können Tage bis Monate vergehen.
Damit sich Interessent/innen umfassend über das Tier informieren können, geben wir nach der ersten Kontaktaufnahme Ihre Telefonnummer oder Emailadresse weiter. So können Sie mit entscheiden, ob der Platz geeignet ist.
Daher ist auch hier das erste eine Vorkontrolle bei den Interessenten.
Wenn Sie möchten, können Sie auch gerne die weitere Betreuung (Nachkontrollen) übernehmen.
Auch wenn es immer etwas komisch ist, wenn ein Pflegehund wieder auszieht, können Sie sich damit trösten, dass jeder Hund der hier gut vermittelt ist, einen Platz frei macht für den nächsten.

Wenn Sie sich nach dem Durchlesen dazu entschieden haben, für uns als Pflegestelle tätig zu werden-

 

Im Namen aller spanischen Hunde, ein ganz grosses DANKESCHÖN !!

 


Nehmen Sie bitte Kontakt mit unserer Pflegestellen-Ansprechpartnerin Sibylle Höher hoeher@hundeblicke-ev.de auf.

 

Wir wünschen Ihnen viel Spass mit Ihrem Schützling auf Zeit und freuen uns auf Sie !!